Chronik Spvgg Fischbach

100 Jahre Fußball in der Sportvereinigung Fischbach

Wenn man 100 Jahre Zeitgeschichte in wenigen Zeilen und Seiten dem geneigten Leser überschaubar darstellen will, muss man sich kurz fassen. Denn alleine die Höhepunkte (und Tiefschläge) von  100 Jahren Fußball in der Spvgg. Fischbach sind so umfangreich, dass es unmöglich ist allen Ereignissen einen gebührenden Platz einzuräumen.

Die Sportvereinigung Fischbach hat seit ihrer Gründung vieles erlebt. Schon allein an der Aufzählung der Sportarten die es unter der Flagge des Sportvereines gab (und teilweise noch gibt) kann der Betrachter erkennen, dass die Bevölkerung in und um Fischbach immer an Sport interessiert war und diesen auch aktiv gestaltet hat.

Turnen, ja „turnen“ gingen eigentlich Viele. Denn unter dem Begriff „Turnen“ verbergen sich viele Stilrichtungen. Diese Art Leibesertüchtigung kennen wir schon seit Turnvater Jahn mit den 4 „F“ – Frisch – Fromm – Fröhlich – Frei-  den Sport volksnah rübergebracht hat. Auch in unserem Verein wurde und wird noch geturnt.

Gymnastik und Aerobic sind aus der Vielzahl der Turnsportarten übrig geblieben, die ihren Sport bei uns noch aktiv betreiben. Dazu zählt auch noch eine Gruppe die jährlich ihre sportliche Fitness unter Beweis stellt und das „Deutsche Sportabzeichen“ erwirbt.

Auf der Strecke geblieben sind Geräteturnen, Leichtathletik, Step-Aerobic und Modern Dance, sowie die Abteilung  Cheer – Leading mit den Gruppen „Flames“ und „Sparks“.  Weitere Sportarten wie Tischtennis und Volkstanz blieben in den Kinderschuhen stecken.

Auch Rad wurde gefahren. Schließlich war der Radfahrerverein Gründungsmitglied der Sportvereinigung Fischbach.

Zwischenzeitliches Aushängeschild, mit einer großen Anzahl Sporttreibender, war die Kampfsport –Abteilung, in der die Kampfsportarten Karate, Jiu Jitsu …. ect ausgeübt wurden. Diese Gruppe  verlegte 20.. geschlossen ihre Aktivitäten nach Idar-Oberstein.

Nicht zu vergessen die Abteilung „American Football“ mit dem Namen Fischbach Fire, die einige Jahre, den in Amerika besonders populären Sport, am Nahestrand ausübten. Mit dazu gehörte die Cheerleaders, die auch noch nach der Auflösung der Football – Mannschaft ihren Sport bis 2… unter Fischbacher Flagge weiter betrieben haben.

Eine weitere Sportart war Badminton, die in der Zeit von 19.. bis 19.. der  Sportvereinigung Fischbach angehörten und ihre Federbälle übers Netz schlugen, bevor sie sich selbstständig machten.

Zu erwähnen ist sicherlich auch noch der „EULEN – RUN“, eine Laufveranstaltung, die in den Jahren 2001 – 2007 anlässlich des Fischbacher Jahrmarktes ausgetragen wurde. Bis zu 120 Läufer beteiligten sich jeweils, wobei die Ortsgemeinde, der Badminton-Club und die Sportvereinigung Fischbach die Veranstaltung gemeinsam durchführten.

In den Jahren 2005 – 2007 trug die Sportvereinigung Fischbach mit dazu bei den Fischbacher Jahrmarkt (noch) am Leben zu erhalten. Nachdem die Ortgemeinde (als Veranstalter) trotz intensiver Bemühungen, keinen Zeltpächter gefunden hatte, übernahm die Sportvereinigung Fischbach diese Aufgabe. Viele Helfer waren nötig um diese Aufgabe zu bewältigen. Dass es letztendlich im Jahr 2008 zu keinem „Fischbacher Jahrmarkt“ mehr kam, ist absolut kein Verschulden der Sportvereinigung Fischbach, obwohl es vom eigentlichen Veranstalter so dargestellt wurde.

 

… und dann war da noch der Fußball.

„Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt!“

Ein Lied, geschrieben von  Jack White zur Fußball Weltmeisterschaft 1974, trifft den Nagel  auf den Kopf.

Unwahrscheinlich ist es, dass die Gründer der Fußballabteilung der Sportvereinigung Fischbach im Jahr 1911 die erste Zeile dieses Liedes gekannt und gesungen haben.

„wir kämpfen und geben Alles, bis dass ein Tor nach dem anderen fällt“ heißt es weiter in diesem Liedtext und ich bin mir sicher, dass diejenigen der Ersten Stunde im damals neuen Sport „Fußball“ diese Devise für sich und ihr Umfeld ausgegeben hatten.

Über die Anfänge des Fußballsports  schrieb der Chronist, dass Gustav Fickinger ein begeisterter Anhänger  dieses Sportes war.  Er war in der Völklinger Hütte im Saargebiet beschäftigt . Im Jahr 1908 brachte er die ersten Anregungen zur Gründung eines Fußballclubs nach Fischbach und bildete mit Gleichgesinnten die 1. Fußballmannschaft. Finanzielle Schwierigkeiten waren es, die dazu führten, dass der gegründete Verein bereits nach kurzer Zeit wieder aufgelöst wurde. Doch bestand weiter das Interesse an dieser neuen Sportart, wurden doch in Nachbarorten  Fußballvereine aus der Taufe gehoben. Schon 3 Jahre später, im Sommer 1911, wurde ein neuer Sportverein gegründet. Die Männer  der „Ersten Sunde“ waren Gustav Fickinger, Emil Dasch, Gustav Bohrer, Christian Schmidt, Friedrich Schaaf, Gustav Mohr, Albert Sckaer, Otto Holländer, Ferdinand Waldemar Schmidt, Johann Maus, Hugo Prinz, Otto Dalheimer, Erich Bohrer, Julius Mohr, Rudolf Böß, Carl Brenk, Gustav Prinz, Otto Fey, Friedrich Fey und Willi Ries. In kurzer Zeit schlossen sich weitere zahlreiche Mitglieder der Bewegung an. Aus diesen Reihen wurde Willi Ries als 1. Vorsitzender gewählt. Die Mitgliederzahl war so groß, dass bereits 2 Mannschaften gebildet werden konnten.

Der Fußballsport  wurde stets bekannter, anderen Orts hatten sich auch Vereine gebildet was dazu führte, dass Meisterschaftsspiele mit Hennweiler, Germania Kirn, Algenrodt, Mittelbollenbach, Nahbollenbach, und FC Oberstein ausgetragen wurden. Das Jahr 1913 brachte der Fischbacher Mannschaft den ersten Pokalsieg im Spiel gegen Germania Kirn das mit 4 : 3 für die Fischbacher  Fußballer endete. Etliche Pokalerfolge folgten, Pokale wurden errungen. Natürlich war man stolz auf das Erreichte. Leider wurde ein Teil dieser ehrenvollen Andenken im letzten Kriege als Metallspende abgegeben.

Am letzten Sonntag im Juli des Jahres 1914 wurde ein großes Sportfest (Fußballturnier und leichtathletische Kämpfe) auf der Stierwiese an der Nahe abgehalten. Die allgemeine Freude und Begeisterung über das gelungene Sportfest wurde jedoch bald durch eine traurige Nachricht geschmälert. Der 1. Weltkrieg war ausgebrochen. Viele der aktiven Sportmitglieder mussten zu den Waffen greifen. Manch guter Sportler und treuer Kamerad ließ auf dem Felde der Ehre sein Leben und sah seine Heimat nie wieder. Unter der Leitung von Albert Sckaer wurde jedoch der Spielbetrieb vorwiegend mit der in der Heimat verbliebenen Jugend aufrechterhalten.

Das Kriegsende brachte dem Verein eine traurige Bilanz. 19 Vereinsmitglieder kehrten nicht mehr zurück. Trotzdem setzte schon bald wieder eine aktive Sporttätigkeit mit 3 Mannschaften ein. Eine davon war eine Jugendmannschaft.

Am 1. August 1919 vereinigte sich der Sportverein 1911 mit dem seit 1875 bestehenden Turnverein zum „Tun- und Sportverein Fischbach“. Damit sollte eine intensive sportliche Zusammenarbeit gewährleistet werden. Leider war dieser Zusammenschluss  nur von kurzer Dauer. Durch verschiedene  Rivalitäten trennten sich die beiden Vereine im Januar 1921 bereits wieder. Der Sportverein, der sich wieder selbstständig machte, schloss sich dem Süddeutschen Fußballverband an. Gleichzeitig ging der Sportverein dazu über, die alte Tradition von 1911 neu aufleben zu lassen. Am 13. Februar 1921 fand im Lokal Geyer unter Anwesenheit von 30 ordentlichen und 10 jugendlichen Mitgliedern eine Versammlung statt, in der eine neue Satzung beschlossen wurde.  Die Vorstandsmitglieder  des neu gewählten Vorstandes waren:

 

1. Vorsitzender:Willi Ries

2. Vorsitzender: Otto Dalheimer

1. Schriftführer: Julius Mohr

2. Schriftführer:Arthur Litzenburger

1. Kassierer:Ernst Schmidt

2. Kassierer:Max Ulrich

Spielausschußvorsitzender: Gustav Bohrer                 
Zeugwart:Albert Mohn

 

Leider ist es uns nicht möglich, die  in den 30-er Jahren amtierenden Vorstände trotz angestellter Nachforschungen lückenlos zu erfassen. Erst ab nach Wiederaufnahme des Sportbetriebes nach dem 2. Weltkrieg sind die Unterlagen über die Vorstandsbesetzungen wieder vollständig. (siehe dazu Tabelle auf Seite …)

 

Vom VfL (Verein für Leibesübung) zur Spvgg. (Sportvereinigung)

Bis zum Jahre 1938 verlief das Sportgeschehen in Fischbach in gewohnter Weise und ohne nenneswerte Ereignisse. Im Zuge der allgemeinen Gleichschaltung wurden am 16.Juni 1938 die drei sporttreibenden Vereine  - Sportverein 1911, Turnverein und Radfahrerverein- zum „Verein für Leibesübungen Fischbach“ vereinigt. Julius Mohr wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bald nach dem Zusammenschluss trat in den so bewegten und erproben Vereinsleben ein erneuter Stillstand ein: denn wieder einmal wurden zahlreiche Sportler unseres  Ortes zu den Waffen gerufen – der 2. Weltkrieg brach aus. Das Vereinswesen kam zum Erliegen.

Nach dem Einzug der Besatzungsmacht wurden durch ein Gesetz der Militärregierung alle Vereine aufgelöst und ihr Vermögen unter Kontrolle gestellt. Alle Zusammenschlüsse , gleich welcher Art, waren jahrelang untersagt und somit war auch der Sportbetrieb weiter zur Passivität verurteilt worden.

Das Jahr 1946 brachte für alle Sportbegeisterten einen Hoffnungsschimmer. Die engen Grenzen des bisherigen Beschlusses der Militärregierung wurden großzügig erweitert und gab vielen Vereinen eine neue Startmöglichkeit. Dies war der langersehnte Zeitpunkt für unsere Sportler, ganz besonders für unsere Fußballer. Ohne große Debatten stiegen wir wieder in das aktive Sportgeschehen ein. Besondere Anerkennung gebührt hierbei  unseren treuen alten Mitgliedern Julius Großardt, Rudolf Tasch, Julius Mohr und Max Köhler, die den Verein nunmehr „Sportvereinigung Fischbach“ benannten, wieder ins Leben riefen. Bei der am 14.02.1947 stattgefundenen Gründungsversammlung im Lokal Fickinger wurde folgender Vorstand gewählt:

 

1.Vorsitzender: Max Köhler      

2 . Vorsitzender: Rudolf Tasch

1.Kassierer: Julius Großardt      

1. Schriftführer: Gustav Eisenschneider

 

Verbandsmäßig gehörte der Verein von 1912 bis 1914 dem Südwestdeutschen Fußball-Verband, von 1919 bis 1921 dem Nahe-Sportverband, von 1922 bis 1930 dem Süddeutschen Fußballverband, von 1930 bis 1940 dem Gau Mittelrhein, von 1947 – 1949 dem Fußballverband Rheinland an.  Ab dem Jahr 1949 war und ist unser Verein Mitglied im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) mit jetzigem Sitz in Edenkoben.  Bereits in den frühen Jahren des Fußballsports übernahmen Männer aus den Reihen der Sportvereinigung Fischbach Verantwortung in den Verbänden. In den Jahren 1922 bis 1923 war unser Mitglied Julius Mohr 2. Vorsitzender des Nahe – Gaues im Süddeutschen Fußballverbandes. Weitere Mitglieder der  Sportvereinigung Fischbach sollten im Laufe der Geschichte auf Kreis- und Bezirksebene folgen.  

Helmut Görner war in den  Jahren 1960 bis 1974 Vorsitzender der Spvgg. Fischbach, übernahm dann das Amt des Kreisvorsitzenden und wurde später zum Bezirksvorsitzenden gewählt.

Im Jahr2009 konnten die Mitglieder Lothar Fey und Helmut Konrad als Mitglieder des Kreis- und Bezirksausschusses die Feierlichkeiten zum 60.jahrigen SWFV-Verbandsjubiläum miterleben, als der amtierende SWFV – Präsident Georg Adolf Schnarr sagte: Fußball,  ist…Hauptsache!   

Und er hatte Recht.

 

Platzschwierigkeiten

Die größte Sorge bereitete dem Verein immer wieder die Spielplatzfrage. Es war ein langer Weg bis zum heutigen schmucken Rasenplatz mit dazugehörigem kleinem Trainingsplatz den der Verein sein Eigen nennt.  In den Gründerjahren stand kaum geeignetes Gelände zur Verfügung.

Der Verein wollte auf eigenen Füßen stehen und ein eigenes Spielgelände erwerben, doch so manche Hoffnung zerschlug sich weil Kauf- und Verhandlungsschwierigkeiten auftragen.   Natürlich mußte hierfür eine beträchtliche Geldsumme aufgebracht werden. Der Verein fand auch dazu eine günstige Lösung. Neben den unermüdlichen Sporttätigkeiten wurden noch Theaterstücke eingeübt, die bei auswärtigen Gastspielen erfreuliche Beträge einbrachten. Außerdem wurden Gelder gesammelt und Anteilscheine über je 500,- Mark ausgegeben. Im Jahre 1922 wurde mit der Gemeinde Fischbach ein Pachtvertrag über 99 Jahre Nutzung des Spielgeländes Borr abgeschlossen. Nach 2 Jahren Arbeit war der Platz soweit hergerichtet, dass er als Spielplatz verwendet werden konnte. Viel Schweiß ist in den Jahren geflossen, jeder Quadratmeter Boden musste dem Felsengelände schwer abgerungen werden. Die umfangreichen Arbeiten, bedingt durch die schwierige Lage, hörten nie auf. Auch die finanzielle Lage blieb dadurch weithin angespannt.  Gerade in den Anfangszeiten wurden Sonntag für Sonntag die Torpfosten von der begeisterten Jugend mit Stolz auf dem Rücken zum und vom Spielfeld getragen.

 

Becker’s Wiesen am Dickesbacher Weg, Auf der Ringmauer, in Gärtner’s Wiesen, Auf der Lauer bei Berschweiler, Auf der Borr, waren Spielstätten bevor man 1947 an der Nahe einen Ort gefunden  hatte, an dem bis zum heutigen Tage – bis auf wenige Ausnahmen - die Sportvereinigung Fischbach ihre Heimspiele ausgetragen hat.

Alle diese Spielorte waren von ihrer  Oberflächenstruktur her nicht besonders gut zum Fußballspielen geeignet und mit heutigen Sportplätzen gar nicht vergleichbar. Besonders der Sportplatz „Borr“ war sehr arbeitsintensiv, immer wieder mussten Mitglieder mit Hacke und Schaufel anrücken und das Spielfeld bespielbar machen, mitunter auch unter Mithilfe von schwerem Gerät, wie LKW‘ s und Planierraupen. 

Waren es auf der Sportanlage Borr die Steine, so war und ist es am „Nahestrand“  das Nahewasser das den Mitgliedern und Vereinsverantwortlichen immer wieder Anlass zu größter Sorge war. Immer wieder hat der Hochwasser führende Fluss das Spielgelände stark geschädigt, ja sogar total zerstört und in eine Stein- und Geröllwüste verwandelt. Immer wieder waren es die Vorstände und Mitglieder die die Ärmel hochkrempelten, finanzielle Mittel in die Hand nahmen, und einen “neuen“ Sportplatz herrichteten. Viele Bilder dokumentieren von der Gewalt des Nahe-Hochwasser, viel Geld musste investiert werden um die Schäden dieser Katastrophen zu beseitigen. Es waren die Jahre 19.. bis 1993. ****

 Nach dem Hochwasser vom … 1993 beschloss der Vorstand unter Führung von Horst Hartrampf „Nägel mit Köpfen“ zu machen und ein total neues Spielgelände zu bauen.

Erstes Wappen
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Festschrift 50 Jahre
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Festschrift 75 Jahre
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Einweihung Vereinsheim
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Festschrift 100 Jahre
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aktuelles Wappen
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